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Einkaufslexikon

Time-to-Market: Definition, Bedeutung und Optimierung im Einkauf

November 19, 2025

Time-to-Market bezeichnet die Zeitspanne von der ersten Produktidee bis zur Markteinführung und ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Im Einkauf spielt diese Kennzahl eine zentrale Rolle bei der Lieferantenauswahl, Beschaffungsplanung und Supply Chain-Optimierung. Erfahren Sie im Folgenden, was Time-to-Market bedeutet, welche Methoden zur Verkürzung existieren und wie Sie kritische Risikofaktoren erfolgreich managen.

Key Facts

  • Time-to-Market misst die Entwicklungszeit von der Produktidee bis zur Markteinführung
  • Kürzere Time-to-Market verschafft Wettbewerbsvorteile und höhere Marktanteile
  • Einkauf beeinflusst Time-to-Market durch strategische Lieferantenauswahl und Beschaffungsplanung
  • Digitale Tools und agile Methoden können die Time-to-Market um 20-40% reduzieren
  • Risiken entstehen durch Qualitätsmängel bei zu schneller Markteinführung

Inhalt

Definition: Time-to-Market

Time-to-Market umfasst alle Phasen der Produktentwicklung und -einführung bis zum ersten Verkauf am Markt.

Kernaspekte der Time-to-Market

Die Time-to-Market setzt sich aus verschiedenen Entwicklungsphasen zusammen:

  • Konzeptentwicklung und Marktanalyse
  • Produktdesign und Prototypenerstellung
  • Beschaffung und Lieferantenintegration
  • Produktion und Qualitätssicherung
  • Markteinführung und Vertriebsstart

Time-to-Market vs. Time-to-Volume

Während Time-to-Market den ersten Verkauf fokussiert, beschreibt Time-to-Volume die Zeit bis zur Vollproduktion. Beide Kennzahlen ergänzen sich bei der Einkaufsplanung und Kapazitätsplanung.

Bedeutung von Time-to-Market im Einkauf

Der Einkauf trägt maßgeblich zur Time-to-Market-Optimierung bei durch frühzeitige Lieferanteneinbindung, effiziente Materialverfügbarkeitsprüfung und strategische Beschaffungsentscheidungen.

Methoden und Vorgehensweisen

Verschiedene Ansätze ermöglichen eine systematische Verkürzung der Time-to-Market durch optimierte Beschaffungsprozesse.

Simultaneous Engineering

Parallele Entwicklungs- und Beschaffungsaktivitäten reduzieren Durchlaufzeiten erheblich. Die Einkaufsoptimierung erfolgt bereits in frühen Entwicklungsphasen durch:

  • Frühzeitige Lieferantenauswahl und -bewertung
  • Parallele Prototypenbeschaffung und Serienplanung
  • Integrierte Qualitäts- und Kostenanalyse

Agile Beschaffungsmethoden

Flexible Beschaffungsstrategien unterstützen schnelle Markteinführungen. Demand Sensing und Forecast Management ermöglichen reaktionsschnelle Anpassungen an Marktveränderungen.

Digitale Planungstools

Moderne Systeme beschleunigen Entscheidungsprozesse durch automatisierte Terminplanung und Echtzeitdatenanalyse für präzise Lieferzeitprognosen.

Tacto Intelligence

Vereint tiefes Einkaufswissen mit den leistungsstärksten KI-Agenten für einen starken Einkauf.

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Wichtige KPIs für Time-to-Market

Messbare Kennzahlen ermöglichen die systematische Überwachung und Optimierung der Time-to-Market-Performance.

Entwicklungszykluszeit

Die Gesamtdauer von der Produktidee bis zur Markteinführung bildet die Basis-KPI. Terminverfolgung dokumentiert Meilensteine und identifiziert Verzögerungsursachen systematisch.

Beschaffungsvorlaufzeit

Die Zeit von der Bestellanforderung bis zur Materialverfügbarkeit beeinflusst die Gesamtzeit erheblich. Lieferterminverfolgung und Lieferterminzusagen optimieren diese Kennzahl kontinuierlich.

First-Pass-Yield

Der Anteil fehlerfreier Erstproduktionen zeigt die Qualitätseffizienz. Hohe Werte reduzieren Nacharbeitszeiten und beschleunigen die Markteinführung durch weniger Iterationsschleifen.

Risikofaktoren und Kontrollen bei Time-to-Market

Die Beschleunigung der Markteinführung birgt spezifische Risiken, die durch systematisches Risikomanagement kontrolliert werden müssen.

Qualitätsrisiken

Zeitdruck kann zu unzureichender Qualitätsprüfung führen. Exception Management identifiziert Abweichungen frühzeitig und verhindert Qualitätsmängel durch strukturierte Kontrollprozesse.

Lieferantenausfälle

Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten gefährden Terminziele. Diversifizierte Beschaffungsstrategien und Sicherheitskapazitäten reduzieren Ausfallrisiken erheblich.

Kostenüberschreitungen

Beschleunigte Prozesse verursachen oft höhere Kosten durch Eilzuschläge und Sonderanfertigungen. Terminabweichungsanalysen ermöglichen frühzeitige Kostenkontrolle und Budgetanpassungen.

Time-to-Market: Definition und Optimierung im Einkauf

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Praxisbeispiel

Ein Automobilzulieferer reduzierte seine Time-to-Market für neue Komponenten von 18 auf 12 Monate durch strategische Beschaffungsoptimierung. Das Unternehmen implementierte ein digitales Lieferantenportal mit Echtzeitkapazitätsabfrage und führte parallele Entwicklungs- und Beschaffungsprozesse ein. Durch frühzeitige Einbindung von Schlüssellieferanten in die Produktentwicklung und automatisierte Materialverfügbarkeitsprüfungen konnten kritische Verzögerungen vermieden werden.

  • 40% Reduktion der Beschaffungsvorlaufzeiten
  • 25% weniger Qualitätsprobleme durch Lieferantenintegration
  • 15% Kosteneinsparung durch optimierte Planungsprozesse

Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen

Technologische Innovationen und veränderte Marktanforderungen prägen die Entwicklung der Time-to-Market-Optimierung.

KI-gestützte Beschaffungsplanung

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Demand Planning durch präzisere Prognosen und automatisierte Entscheidungsfindung. Machine Learning-Algorithmen analysieren Marktdaten und optimieren Beschaffungszyklen in Echtzeit.

Digitale Lieferantenintegration

Cloud-basierte Plattformen ermöglichen nahtlose Zusammenarbeit mit Lieferanten. Available-to-Promise und Capable-to-Promise Systeme schaffen Transparenz über Lieferkapazitäten.

Nachhaltigkeitsanforderungen

Umweltstandards beeinflussen zunehmend die Time-to-Market durch erweiterte Zertifizierungsprozesse. Sales and Operations Planning integriert Nachhaltigkeitskriterien in die Beschaffungsstrategie.

Fazit

Time-to-Market ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, den der Einkauf durch strategische Beschaffungsplanung und Lieferantenintegration maßgeblich beeinflusst. Digitale Tools und agile Methoden ermöglichen erhebliche Zeitreduzierungen, erfordern jedoch systematisches Risikomanagement. Die kontinuierliche Optimierung von Beschaffungsprozessen und KPI-basierte Erfolgsmessung schaffen nachhaltige Wettbewerbsvorteile am Markt.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Time-to-Market und Lead Time?

Time-to-Market umfasst den gesamten Entwicklungszyklus bis zur Markteinführung, während Lead Time nur die Beschaffungs- oder Produktionszeit einzelner Komponenten beschreibt. Time-to-Market ist strategischer ausgerichtet und berücksichtigt alle Unternehmensbereiche.

Wie kann der Einkauf die Time-to-Market verkürzen?

Durch frühzeitige Lieferanteneinbindung, parallele Beschaffungsprozesse und digitale Planungstools. Strategische Partnerschaften mit Schlüssellieferanten und automatisierte Materialverfügbarkeitsprüfungen beschleunigen Entscheidungsprozesse erheblich.

Welche Risiken entstehen bei zu kurzer Time-to-Market?

Qualitätsmängel durch unzureichende Tests, höhere Kosten durch Eilbeschaffung und Lieferantenüberlastung. Systematisches Exception Management und Sicherheitskapazitäten helfen bei der Risikominimierung.

Wie misst man Time-to-Market erfolgreich?

Durch Definition klarer Meilensteine von der Produktidee bis zum ersten Verkauf. Wichtige Kennzahlen sind Entwicklungszykluszeit, Beschaffungsvorlaufzeit und First-Pass-Yield für eine ganzheitliche Bewertung der Performance.

Time-to-Market: Definition und Optimierung im Einkauf

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