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Einkaufslexikon

Losgroesse nach Andler: Optimale Bestellmengen im Einkauf berechnen

November 19, 2025

Die Losgroesse nach Andler ist eine mathematische Formel zur Bestimmung der kostenoptimalen Bestellmenge in der Beschaffung. Diese Methode minimiert die Gesamtkosten aus Bestell- und Lagerkosten und bildet die Grundlage fuer effiziente Bestandsplanung. Erfahren Sie im Folgenden, wie die Andler-Formel funktioniert, welche Methoden zur Anwendung kommen und welche aktuellen Entwicklungen die Losgroessenoptimierung beeinflussen.

Key Facts

  • Mathematische Formel zur Berechnung der optimalen Bestellmenge basierend auf Jahresbedarf, Bestellkosten und Lagerhaltungskosten
  • Minimiert die Summe aus fixen Bestellkosten und variablen Lagerkosten durch Bestimmung des Kostenoptimums
  • Grundlage fuer moderne Dispositionssysteme und Bestandsoptimierung in der Beschaffung
  • Beruecksichtigt konstante Nachfrage und gleichmaessige Lieferzeiten als Grundannahmen
  • Wird durch digitale Tools und KI-gestuetzte Prognosen weiterentwickelt

Inhalt

Definition: Losgroesse nach Andler

Die Losgroesse nach Andler beschreibt ein mathematisches Verfahren zur Ermittlung der kostenoptimalen Bestellmenge. Das Modell wurde vom deutschen Betriebswirt Kurt Andler entwickelt und basiert auf der Minimierung der Gesamtkosten aus Beschaffung und Lagerhaltung.

Grundlegende Komponenten der Andler-Formel

Die Berechnung beruht auf drei wesentlichen Kostenfaktoren:

  • Jahresbedarf an Material oder Produkten
  • Fixe Bestellkosten pro Bestellung
  • Lagerhaltungskosten pro Einheit und Zeitraum

Andler-Formel vs. andere Dispositionsverfahren

Im Gegensatz zur Min-Max-Steuerung oder verbrauchsgesteuerten Disposition fokussiert die Andler-Formel ausschliesslich auf die Kostenoptimierung. Waehrend andere Methoden Servicegrade oder Lieferzeitschwankungen beruecksichtigen, steht hier die mathematische Minimierung der Gesamtkosten im Vordergrund.

Bedeutung der Losgroesse nach Andler im Einkauf

Die Methode bildet das Fundament moderner Materialdisposition und unterstuetzt Einkaufsabteilungen bei der strategischen Bestandsplanung. Sie ermoeglicht eine datenbasierte Entscheidungsfindung und reduziert sowohl Kapitalbindung als auch Beschaffungsaufwand.

Methoden und Vorgehensweisen

Die praktische Anwendung der Andler-Formel erfordert systematische Datenerfassung und regelmaessige Anpassung der Parameter. Moderne ERP-Systeme automatisieren diese Berechnungen und integrieren sie in die laufende Disposition.

Berechnung der optimalen Bestellmenge

Die klassische Formel lautet: Optimale Bestellmenge = Wurzel aus (2 × Jahresbedarf × Bestellkosten / Lagerhaltungskosten). Diese Berechnung setzt konstante Parameter voraus und liefert die theoretisch kostenguenstigste Losmenge. In der Praxis werden zusaetzliche Faktoren wie Mindestbestellmengen oder Rabattstaffeln beruecksichtigt.

Datenerfassung und Parameterpflege

Erfolgreiche Anwendung erfordert praezise Kostendaten und regelmaessige Aktualisierung. Die Dispositionparameterpflege umfasst die Erfassung von Bestellkosten, Lagerhaltungskosten und Verbrauchsdaten. Moderne Systeme nutzen historische Daten und Forecasting-Algorithmen fuer genauere Prognosen.

Integration in Dispositionssysteme

Die Andler-Formel wird in automatisierte Bestellvorschlaege integriert und mit anderen Dispositionsverfahren kombiniert. Automatische Disposition nutzt die berechneten Losgroessen als Grundlage fuer Bestellempfehlungen und beruecksichtigt dabei aktuelle Bestandssituationen und Lieferzeiten.

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Kennzahlen zur Steuerung

Die Erfolgsmessung der Andler-Formel erfordert spezifische Kennzahlen, die sowohl Kosteneffizienz als auch operative Leistung bewerten. Diese Metriken unterstuetzen die kontinuierliche Optimierung der Bestellstrategie.

Kostenbasierte Erfolgsmessung

Die Gesamtkostenentwicklung aus Bestell- und Lagerkosten bildet die zentrale Kennzahl. Zusaetzlich werden Kapitalbindungskosten und Obsoleszenzrisiken gemessen. Der durchschnittliche Lagerbestand zeigt die Effizienz der Losgroessenoptimierung und deren Auswirkung auf die Liquiditaet.

Servicegrad und Verfuegbarkeit

Der Lieferservicegrad misst die Auswirkung optimierter Bestellmengen auf die Kundenzufriedenheit. Stockout-Raten und Lieferfaehigkeit zeigen, ob die berechneten Losgroessen ausreichende Verfuegbarkeit gewaehrleisten. Diese Kennzahlen balancieren Kostenoptimierung mit operativer Exzellenz.

Dispositionsqualitaet und Prognosegenauigkeit

Die Abweichung zwischen geplanten und tatsaechlichen Verbraeuchen bewertet die Qualitaet der zugrundeliegenden Prognosen. Forecast-Fehler und Dispositionsgenauigkeit zeigen Optimierungspotentiale auf. Regelmaessige Kennzahlenanalysen foerdern die kontinuierliche Verbesserung der Bestellstrategie.

Risikofaktoren und Kontrollen bei Losgroesse nach Andler

Die Anwendung der Andler-Formel birgt spezifische Risiken, die durch ungeeignete Parameter oder veraenderte Marktbedingungen entstehen koennen. Systematische Kontrollen und Anpassungen minimieren diese Gefahr.

Annahmenbedingte Limitationen

Die klassische Formel setzt konstante Nachfrage und stabile Kostenstrukturen voraus. In volatilen Maerkten fuehren diese Annahmen zu suboptimalen Bestellmengen. Schwankende Rohstoffpreise, saisonale Nachfrage oder unvorhergesehene Marktveraenderungen koennen die berechneten Losgroessen obsolet machen und zu Ueber- oder Unterbestaenden fuehren.

Datenqualitaet und Parametergenauigkeit

Ungenaue oder veraltete Kostendaten verfaelschen die Berechnungsergebnisse erheblich. Fehlerhafte Bestellkosten, unvollstaendige Lagerhaltungskosten oder falsche Verbrauchsprognosen fuehren zu wirtschaftlich nachteiligen Entscheidungen. Regelmaessige Bestandsanalysen und Kostenkontrollen sind daher unerlässlich.

Liquiditaets- und Kapitalrisiken

Grosse Losgroessen binden erhebliches Kapital und belasten die Liquiditaet. Bei Produktaenderungen oder Nachfragerueckgang entstehen obsolete Bestaende mit entsprechenden Abschreibungsrisiken. Eine ausgewogene Balance zwischen Kostenoptimierung und Flexibilitaet ist entscheidend fuer nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Losgroesse nach Andler: Definition und Berechnung im Einkauf

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Praxisbeispiel

Ein Maschinenbauunternehmen optimiert die Beschaffung von Standardschrauben mit der Andler-Formel. Bei einem Jahresbedarf von 50.000 Stueck, Bestellkosten von 80 Euro pro Bestellung und Lagerhaltungskosten von 2 Euro pro Stueck ergibt sich eine optimale Bestellmenge von 2.000 Stueck. Diese Berechnung reduziert die jaehrlichen Gesamtkosten um 15 Prozent gegenueber der bisherigen Bestellpraxis.

  • Datensammlung: Erfassung historischer Verbrauchsdaten und Kostenstrukturen
  • Berechnung: Anwendung der Andler-Formel mit aktuellen Parametern
  • Implementierung: Integration der optimalen Losgroesse in das ERP-System
  • Monitoring: Regelmaessige Ueberpruefung und Anpassung der Parameter

Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen

Die digitale Transformation veraendert die Anwendung der Andler-Formel grundlegend. KI-gestuetzte Systeme erweitern das klassische Modell um dynamische Parameter und Echtzeitanpassungen.

KI-Integration und maschinelles Lernen

Moderne Dispositionssysteme nutzen kuenstliche Intelligenz zur Verbesserung der Andler-Formel. Machine Learning-Algorithmen analysieren Verbrauchsmuster, Saisonalitaeten und externe Einflussfaktoren. Diese Technologien passen Bestellmengen automatisch an veraenderte Marktbedingungen an und optimieren kontinuierlich die Kostenstruktur.

Dynamische Losgroessenanpassung

Statische Berechnungen weichen flexiblen, datengetriebenen Ansaetzen. Systeme beruecksichtigen schwankende Nachfrage, variable Lieferzeiten und sich aendernde Kostenstrukturen. Die Verbrauchsprognose wird durch externe Datenquellen wie Markttrends oder Wetterinformationen erweitert.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Umweltaspekte fliessen zunehmend in die Losgroessenberechnung ein. Unternehmen beruecksichtigen CO2-Emissionen, Transportwege und Verpackungsoptimierung bei der Bestimmung optimaler Bestellmengen. Diese Entwicklung erweitert das klassische Kostenmodell um oekologische Faktoren und foerdert nachhaltige Beschaffungsstrategien.

Fazit

Die Losgroesse nach Andler bleibt ein fundamentales Instrument der modernen Beschaffung, das durch digitale Technologien kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ihre mathematische Praezision bietet eine solide Grundlage fuer kostenoptimierte Bestellentscheidungen, waehrend KI-Integration und dynamische Anpassungen die klassischen Limitationen ueberwinden. Erfolgreiche Anwendung erfordert jedoch praezise Datenqualitaet und regelmaessige Parameteranpassung. Die strategische Bedeutung der Andler-Formel liegt in ihrer Faehigkeit, Kosteneffizienz mit operativer Exzellenz zu verbinden und nachhaltigen Unternehmenserfolg zu foerdern.

FAQ

Was ist die Losgroesse nach Andler?

Die Losgroesse nach Andler ist eine mathematische Formel zur Berechnung der kostenoptimalen Bestellmenge. Sie minimiert die Gesamtkosten aus Bestellkosten und Lagerhaltungskosten durch die Bestimmung der wirtschaftlich guenstigsten Bestellmenge basierend auf Jahresbedarf und Kostenstrukturen.

Wie wird die optimale Bestellmenge berechnet?

Die Berechnung erfolgt mit der Formel: Optimale Bestellmenge = Wurzel aus (2 × Jahresbedarf × Bestellkosten / Lagerhaltungskosten pro Einheit). Diese Formel setzt konstante Parameter voraus und liefert die theoretisch kostenguenstigste Losmenge fuer die jeweilige Materialkategorie.

Welche Vorteile bietet die Andler-Formel im Einkauf?

Die Methode reduziert Gesamtkosten durch optimierte Bestellmengen, minimiert Kapitalbindung und Beschaffungsaufwand. Sie bietet eine objektive, mathematische Grundlage fuer Bestellentscheidungen und unterstuetzt die strategische Bestandsplanung durch datenbasierte Optimierung der Dispositionsparameter.

Welche Grenzen hat die klassische Andler-Formel?

Die Formel setzt konstante Nachfrage und stabile Kostenstrukturen voraus, was in volatilen Maerkten problematisch ist. Externe Faktoren wie Rabattstaffeln, Mindestbestellmengen oder Lieferzeitschwankungen werden nicht beruecksichtigt. Moderne Systeme erweitern daher das klassische Modell um dynamische Parameter und Echtzeitanpassungen.

Losgroesse nach Andler: Definition und Berechnung im Einkauf

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