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Wertschöpfungstiefe: Definition & wichtige Aspekte für Einkäufer

Die Wertschöpfungstiefe bestimmt maßgeblich den Unternehmenserfolg und beeinflusst zentrale Make-or-Buy-Entscheidungen in der gesamten Organisation. Der folgende Überblick zeigt die wichtigsten Aspekte für den Einkauf und hilft dabei, die optimale Balance zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug zu finden.

Wertschöpfungstiefe auf den Punkt gebracht:

Die Wertschöpfungstiefe beschreibt den Anteil der eigenen Leistungserstellung am Gesamtwert eines Produkts oder einer Dienstleistung im Verhältnis zu zugekauften Leistungen. Für den Einkauf ist sie ein strategischer Hebel zur Optimierung der Make-or-Buy-Entscheidungen und beeinflusst direkt das Beschaffungsvolumen sowie die Lieferantenstruktur.

Beispiel: Ein Automobilhersteller reduziert seine Wertschöpfungstiefe von 45% auf 35% durch die Auslagerung der Sitzfertigung an spezialisierte Zulieferer, wodurch das jährliche Einkaufsvolumen um 250 Millionen Euro steigt und die Produktionskosten um 15% sinken.

Inhalt

Die Wertschöpfungstiefe, auch bekannt als Fertigungstiefe oder vertikale Integration, ist ein wichtiges Konzept in der Unternehmensführung und Produktionswirtschaft. Sie beschreibt den Umfang der eigenen Leistungserstellung eines Unternehmens innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette - von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Endprodukt. Die Entscheidung über die optimale Wertschöpfungstiefe ist von strategischer Bedeutung und hat weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur, Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit. In dieser Ausarbeitung werden die verschiedenen Aspekte der Wertschöpfungstiefe, ihre Bedeutung für Unternehmen sowie aktuelle Trends und Entwicklungen näher beleuchtet.

Was ist die Wertschöpfungstiefe?

Die Wertschöpfungstiefe bezeichnet den Anteil der gesamten Wertschöpfungskette, den ein Unternehmen selbst abdeckt. Sie gibt an, wie viele Produktionsschritte – von der Rohstoffbeschaffung über die Verarbeitung bis zum Vertrieb – intern durchgeführt werden. Eine hohe Wertschöpfungstiefe bedeutet, dass ein Unternehmen viele Prozesse selbst kontrolliert, während eine niedrige Wertschöpfungstiefe auf eine stärkere Auslagerung von Aktivitäten an externe Partner hinweist.

Kernkomponenten der Wertschöpfungstiefe

  • Eigenfertigung vs. Fremdbezug: Entscheidung, welche Prozesse intern stattfinden und welche ausgelagert werden
  • Komplexität der Produktion: Anzahl der Produktionsstufen innerhalb des Unternehmens
  • Kernkompetenzen: Fokussierung auf Geschäftsbereiche, in denen das Unternehmen besonders stark ist
  • Vertical Integration: Grad der Einbindung vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen
  • Bedeutung für den Einkauf

    Im Einkauf beeinflusst die Wertschöpfungstiefe maßgeblich die Beschaffungsstrategie eines Unternehmens. Eine geringe Wertschöpfungstiefe führt zu einem höheren Bedarf an externen Lieferanten und Dienstleistungen, während eine hohe Wertschöpfungstiefe den Fokus auf interne Ressourcen legt. Einkäufer müssen daher beurteilen, welche Komponenten strategisch wichtig sind und ob sie besser intern hergestellt oder extern bezogen werden sollten.

  • Make-or-Buy-Entscheidungen: Strategische Auswahl zwischen Eigenproduktion und Zukauf
  • Lieferantenmanagement: Aufbau und Pflege von Lieferantenbeziehungen bei niedriger Wertschöpfungstiefe
  • Kostenoptimierung: Analyse von Kostenstrukturen zur optimalen Gestaltung der Wertschöpfungstiefe
  • Whitepaper: Optimierung der Wertschöpfungstiefe für nachhaltiges Unternehmenswachstum

    Wertschöpfungstiefe: Von traditioneller Eigenfertigung zu globalen Wertschöpfungsnetzwerken

    Aufbauend auf dem theoretischen Verständnis der Wertschöpfungstiefe wird in der Praxis deutlich, wie entscheidend die strategische Gestaltung des Eigenfertigungsanteils für den Unternehmenserfolg ist. Die Globalisierung und technologische Fortschritte haben dazu geführt, dass Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten neu ausrichten müssen. Ein höherer Wettbewerbsdruck und schnelllebige Marktanforderungen erfordern flexible und effiziente Produktionsmodelle, die die Notwendigkeit eines Wandels vom traditionellen Ansatz hin zu modernen Wertschöpfungsnetzwerken begründen.

    Alt: Traditionelle Eigenfertigung

    Traditioneller Ansatz: Früher setzten Unternehmen verstärkt auf eine hohe Wertschöpfungstiefe und führten zahlreiche Produktionsschritte intern durch. Diese Strategie basierte auf der Annahme, dass Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess zu höherer Qualität und Kosteneffizienz führt. Fabriken waren vertikal integriert, Arbeitskräfte vielfältig qualifiziert, und es wurden erhebliche Investitionen in Maschinen und Anlagen getätigt. Allerdings führte dieser Ansatz zu hohen Fixkosten, geringer Flexibilität und verlangsamter Innovationsfähigkeit. Die Bindung von Kapital in Anlagen und Lagerbeständen begrenzte zudem die finanzielle Beweglichkeit.

    Neu: Globale Wertschöpfungsnetzwerke

    Value Networks: Moderne Unternehmen transformieren ihre Geschäftsmodelle hin zu globalen Wertschöpfungsnetzwerken. Durch die Fokussierung auf Kernkompetenzen und das Outsourcing von Nebenprozessen an spezialisierte Partner wird die Wertschöpfungstiefe gezielt reduziert. Innovationsfördernde Technologien wie Industrie 4.0, Cloud Computing und digitale Plattformen ermöglichen die nahtlose

    Fazit zur Wertschöpfungstiefe

    Die Wertschöpfungstiefe ist ein zentraler strategischer Faktor für den Unternehmenserfolg. Die optimale Balance zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug ermöglicht es Unternehmen, ihre Kernkompetenzen zu stärken und gleichzeitig von externen Partnerschaften zu profitieren. Entscheidend sind dabei eine sorgfältige Analyse der Kosten, Risiken und strategischen Vorteile sowie die kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen und technologische Entwicklungen.

    Weitere Ressourcen