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Lieferantenerklärung: Definition & wichtige Aspekte

Die Lieferantenerklärung spielt eine zentrale Rolle im internationalen Handel und hilft Unternehmen, Zollvorteile zu sichern sowie rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Dieser strukturierte Überblick zeigt Ihnen, wie Sie als Einkäufer Lieferantenerklärungen effizient managen und dadurch Kosten optimieren sowie Compliance-Risiken minimieren können.

Lieferantenerklärung auf den Punkt gebracht:

Eine Lieferantenerklärung ist ein rechtlich verbindliches Dokument, das den präferenziellen Ursprung von Waren im internationalen Handel bestätigt. Für den Einkauf ist sie essentiell zur Sicherstellung von Zollvergünstigungen und zur Erfüllung gesetzlicher Nachweispflichten im internationalen Warenverkehr.

Beispiel: Ein deutscher Automobilzulieferer stellt seinem Kunden eine Langzeit-Lieferantenerklärung für den Zeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2023 aus, die den EU-Präferenzursprung für gelieferte Bremskomponenten im Wert von 2,5 Millionen Euro bestätigt und damit eine Zollersparnis von 6,5% ermöglicht.

Inhalt

In einer globalisierten Wirtschaft spielt die Lieferkette eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Einkäufer sind dabei gefordert, nicht nur Kosten und Qualität im Blick zu behalten, sondern auch ethische und nachhaltige Standards sicherzustellen. Die Lieferantenerklärung ist hierbei ein zentrales Instrument, das detaillierte Informationen über die Herkunft und die Produktionsbedingungen der bezogenen Waren liefert. Dieser Artikel erläutert die Bedeutung, den Aufbau und die Anwendung von Lieferantenerklärungen und bietet praktische Tipps für Einkäufer zur effektiven Nutzung dieses wichtigen Dokuments.

Was ist eine Lieferantenerklärung?

Eine Lieferantenerklärung ist ein formelles Dokument, das vom Lieferanten ausgestellt wird und detaillierte Informationen über die Herkunft, die Produktionsbedingungen und die Einhaltung bestimmter Standards der gelieferten Produkte enthält. Sie dient als Nachweis für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, wie zum Beispiel Zollbestimmungen, und unterstützt Unternehmen dabei, Transparenz und Verantwortung in ihrer Lieferkette zu gewährleisten.

Hauptbestandteile einer Lieferantenerklärung:

  • Produktbeschreibung: Detaillierte Angaben zum gelieferten Produkt, einschließlich Spezifikationen und Menge.
  • Herkunftsland: Information über das Land, in dem das Produkt hergestellt wurde.
  • Produktionsbedingungen: Beschreibung der Produktionsprozesse, Arbeitsbedingungen und Umweltstandards.
  • Zertifizierungen: Auflistung relevanter Zertifikate, wie ISO, Fair Trade oder andere branchenspezifische Standards.
  • Compliance-Erklärungen: Bestätigungen zur Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.

Bedeutung für Einkäufer:

  • Sicherstellung der Compliance: Gewährleistung, dass alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt werden.
  • Nachhaltigkeit und Ethik: Förderung ethischer Beschaffungspraktiken und nachhaltiger Produktion.
  • Qualitätskontrolle: Überprüfung der Produktqualität und der Einhaltung von Standards.
  • Risikomanagement: Identifikation und Reduzierung von Risiken in der Lieferkette durch transparente Informationen.

Erstellung und Verwaltung:

  • Anforderung durch den Einkäufer: Der Einkäufer fordert die Lieferantenerklärung beim Lieferanten an.
  • Prüfung der Angaben: Sorgfältige Überprüfung der bereitgestellten Informationen auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
  • Archivierung: Systematische Speicherung der Lieferantenerklärungen für zukünftige Referenzen und Audits.

Best Practices:

  • Standardisierung: Verwendung standardisierter Formate und Vorlagen zur Erleichterung der Vergleichbarkeit.
  • Regelmäßige Aktualisierung: Sicherstellen, dass die Lieferantenerklärungen stets aktuell und relevant sind.
  • Integration in das Lieferantenmanagement: Einbindung der Lieferantenerklärungen in die Gesamtstrategie des Lieferkettenmanagements zur besseren Nachverfolgbarkeit und Transparenz.

Leitfaden: Alles Wichtige zur korrekten Erstellung und Verwaltung von Lieferantenerklärungen

Lieferantenerklärung: Von manueller Verwaltung zu digitaler Integration

Die Lieferantenerklärung ist essenziell für den internationalen Handel, da sie den präferenziellen Ursprung von Waren nachweist und Unternehmen ermöglicht, von Zollvergünstigungen zu profitieren. Basierend auf der zuvor erläuterten theoretischen Grundlage ist ihre praktische Anwendung für die Compliance und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften unerlässlich. Doch die traditionelle Methode der Verwaltung stößt an ihre Grenzen, was einen Wandel hin zu moderneren Ansätzen erforderlich macht.

Alt: Manuelle Lieferantenerklärung

Traditioneller Ansatz: In der traditionellen Praxis erfolgt die Erstellung und Bearbeitung von Lieferantenerklärungen manuell. Lieferanten senden ihre Erklärungen per Post, Fax oder E-Mail an die Importeure, die diese dann ausdrucken, prüfen und archivieren. Dieser Prozess ist zeitintensiv und anfällig für Fehler wie Verlust von Dokumenten, unvollständige Angaben oder falsche Ursprungsdeklarationen. Zudem erschwert die manuelle Verwaltung die fristgerechte Aktualisierung von Erklärungen, was zu rechtlichen Risiken und potenziellen Zollnachzahlungen führen kann.

Neu: Digitale Lieferantenerklärung

Supplier Declaration Management System: Moderne Ansätze setzen auf die digitale Integration von Lieferantenerklärungen in Unternehmensprozesse. Durch die Implementierung von elektronischen Plattformen oder Systemen können Lieferanten ihre Erklärungen direkt in das System des Importeurs hochladen. Automatisierte Prüfungen stellen sicher, dass alle erforderlichen Informationen vollständig und korrekt sind. Innovationspunkte wie die Verwendung von Blockchain-Technologien erhöhen die Supply Chain Visibility und Nachverfolgbarkeit der Ursprungsangaben. Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung des administrativen Aufwands, minimiert Fehlerquellen und verbessert die Compliance. Praktische Vorteile sind unter anderem schnellere Zollabfertigungen und eine Kosteneinsparung von bis zu 30% in der Dokumentenverwaltung.

Praxisbeispiel: Elektronikbranche

Ein führendes Unternehmen in der Elektronikbranche hat den Prozess der Lieferantenerklärung digitalisiert. Durch eine eigens entwickelte Plattform konnten über 95% der Lieferantenerklärungen elektronisch verwaltet werden. Dies führte zu einer Reduzierung des Bearbeitungsaufwands um 40% und einer Senkung der Fehlerrate um 25%. Zudem konnten Zollabfertigungszeiten um durchschnittlich zwei Tage verkürzt werden, was die Beschaffungslogistik deutlich steigerte. Die digitalen Daten ermöglichten zudem eine schnellere Reaktion auf Änderungen in Freihandelsabkommen und verbesserten die Entscheidungsfindung im Einkauf.

Fazit: Lieferantenerklärung als Schlüsselkomponente im modernen Einkauf

Die Lieferantenerklärung ist ein unverzichtbares Instrument für Einkäufer, die Transparenz, Qualität und Compliance in ihrer Lieferkette sicherstellen möchten. Sie bietet umfassende Informationen über die Herkunft und Produktionsbedingungen der gelieferten Waren und unterstützt Unternehmen dabei, ethische und nachhaltige Beschaffungspraktiken zu fördern. Trotz der potenziellen Herausforderungen, wie dem administrativen Aufwand und der Abhängigkeit von der Genauigkeit der Lieferantenangaben, überwiegen die Vorteile deutlich. Durch die Integration von Lieferantenerklärungen in das Lieferkettenmanagement können Einkäufer Risiken minimieren, die Qualität der Produkte sicherstellen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben gewährleisten. Mit den richtigen Strategien und Technologien wird die Lieferantenerklärung zu einem wertvollen Werkzeug für den nachhaltigen und erfolgreichen Einkauf.

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