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Webinaraufnahme: Risikomanagement im Einkauf – Strategische und Cyber Risiken in komplexen Lieferketten proaktiv steuern

Zusammenfassung
Datenlecks, Ransomware-Angriffe und ein Regulierungsfeuerwerk von LKSG bis NIS-2 machen modernes Lieferantenrisikomanagement zu einer Kernaufgabe des Einkaufs. Im Webinar „Strategische und Cyber-Risiken in komplexen Lieferketten proaktiv steuern“ erläutern Fabian Liebscher (Einkaufsexperte, Tacto) und Nial Moore (Director Cyber-Supply Chain Risk Management, PwC), wie Beschaffungsorganisationen Risiken messbar machen, Cyber-Resilienz verankern und dabei den operativen Aufwand im Griff behalten.
Ausgangslage – wenn Risiken schneller wachsen als Excel-Tabellen
- Cyber-Bedrohungen verlagern sich: Angreifer zielen zunehmend auf mittelständische Lieferanten mit schwächerem Schutz.
- Undurchsichtige Lieferketten: Beziehungen zu Unterlieferanten bleiben verborgen, Warnsignale erscheinen häufig erst nach dem Schadensfall.
- Steigende Nachweispflichten: Vorgaben wie NIS-2, Cyber Resilience Act oder DORA verlangen lückenlose Dokumentation bis in die Tiefen der Lieferkette.
- Begrenzte Kapazitäten: Fachkräfte und Budgets für Cyber-Analysen sind knapp; viele Risiken bleiben daher unerkannt.
Das Ergebnis: hoher Dokumentationsaufwand, Entscheidungen nach Bauchgefühl und unnötige Produktionsrisiken.
Cyber-Resilienz – Vom Kostenfaktor zum Wettbewerbsvorteil
Ein einziger Cybervorfall bei einem Logistikpartner kann ganze Fertigungsreihen lahmlegen, Vertragsstrafen auslösen und Geschäftsbeziehungen belasten. Wer Risiken früh erkennt und systematisch steuert, schützt nicht nur die Lieferfähigkeit, sondern gewinnt auch Verhandlungspower bei Kunden und Aufsichtsbehörden.
Wenn der Cyberangriff kommt – Handlungsfähigkeit im Ernstfall
Im April 2024 wurde das Traditionsunternehmen HYMER Opfer eines massiven Cyberangriffs. Innerhalb weniger Stunden fiel das ERP-System vollständig aus – inklusive Kommunikation, Freigabeprozesse und Bestellwesen.
Trotzdem blieb der Einkauf arbeitsfähig:
Mit Tacto konnten alle offenen Bestellungen weiterverfolgt, Lieferfähigkeit sichergestellt und Umsätze stabilisiert werden – weil Daten, Kommunikation und Steuerung unabhängig vom ERP verfügbar blieben.
„Obwohl unser gesamtes ERP-System ausgefallen ist, konnten wir mit Tacto weiterarbeiten – Lieferfähigkeit und Umsatz blieben nahezu uneingeschränkt erhalten.“
– Alexander Frei, Leiter Materialwirtschaft, HYMER
Vom Risiko zur Resilienz – ganzheitlich & skalierbar
Was viele manuell in Excel oder E-Mail pflegen, lässt sich mit Tacto systematisieren:
- Risiken sichtbar machen
Automatische Bewertung z. B. anhand von Korruptions- oder Cyberindizes.
- Transparenz schaffen
Scorecards bündeln Daten aus verschiedenen Quellen in einem einheitlichen Bewertungssystem.
- Frühzeitig handeln
Konkrete Maßnahmenpakete lassen sich direkt im Tool auslösen, überwachen und dokumentieren.
- Audits vorbereiten
Alle Nachweise – inklusive Rechenschaftsberichte und Historie – auf Knopfdruck verfügbar.
- Stakeholder sensibilisieren
Risiken werden kommunizierbar – gegenüber Management, CSR, IT oder externen Partnern.
Mehrwert über Compliance heraus
- Globale Transparenz: Bestellungen aller Werke erscheinen in einer Ansicht.
- Prozessfehler eliminieren: Maverick-Buying und Doppelbestellungen werden früh erkannt.
- Denkanstöße statt Routine: Regelmäßige Hinweise hinterfragen gewohnte Beschaffungswege.
- Strategischer Freiraum: Routinetätigkeiten schrumpfen, Verhandlungshebel werden aktiv genutzt.
Fazit
Cyber-Resilienz ist längst keine optionale Zusatzaufgabe mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Mit der Plattform von Tacto lassen sich Risiken, Kosten und Compliance-Nachweise in einem durchgängigen Prozess steuern. Einkaufsteams wechseln vom reaktiven Risikoverwalter zur proaktiven Schaltzentrale für digitale Sicherheit und Wertschöpfung.
Fabian Liebscher (Tacto) und Nial Moore (PwC) zeigen, wie strategische und Cyber-Risiken in Lieferketten systematisch beherrscht werden: Geführtes Onboarding, gewichtete Risiko-Scorecards und Echtzeit-Alerts schaffen Transparenz in allen Stufen des Lieferanten-Lebenszyklus. Praxisfälle zeigen, wie standardisierte Cyber-Supply-Chain-Prozesse Risiken senken und Stakeholder sensibilisieren. Selbst bei einem Cyberangriff, wie im Fall HYMER, blieb der Einkauf mit Tacto handlungsfähig – ein überzeugender Beweis, dass digitale Resilienz zum zentralen Wettbewerbsvorteil wird.
