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REACH-Verordnung langfristig meistern: Wie ein SRM-System bei der Umsetzung der REACH Verordnung und kommender Verschärfungen unterstützt

veröffentlicht am
27.11.2024

Chemikalienregulierungen wie die REACH-Verordnung und die neuen Vorschriften zur Begrenzung von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) stellen die mittelständische Industrie vor enorme Herausforderungen. Diese Substanzen sind in vielen Produkten und Produktionsprozessen enthalten – von Dichtungen in Maschinenanlagen bis hin zu medizinischen Geräten und Verpackungen. Mit der geplanten Verschärfung der EU-Verordnung wird es für Unternehmen unerlässlich, ihre Lieferketten sorgfältig auf PFAS zu prüfen und rechtzeitig alternative Materialien und Lieferanten zu identifizieren, um Compliance sicherzustellen und Risiken zu minimieren.

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) und die EU-Kommission planen eine erhebliche Einschränkung der Nutzung von PFAS, mit einer möglichen Entscheidung über umfassende Verbote bis 2025. Während einige Unternehmen die neuen Anforderungen vielleicht als Einschränkung sehen, gibt es eine proaktive Strategie, die den Einkauf als treibende Kraft für Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit stärken kann.

Der Hintergrund zu PFAS und REACH

Die REACH-Verordnung zielt darauf ab, die Auswirkungen gefährlicher Chemikalien auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu reduzieren. Dazu gehört auch die Erweiterung der Liste besonders besorgniserregender Stoffe (SVHC), die von der ECHA halbjährlich aktualisiert wird. Diese Vorschriften sind für Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette bindend – vom Hersteller über Weiterverarbeiter bis zum Endnutzer. Die geplante PFAS-Beschränkung könnte bis zu 10.000 Substanzen betreffen und hätte somit weitreichende Auswirkungen auf alle Unternehmen, die fluorierte Polymere und ähnliche Chemikalien in der Produktion verwenden.

Herausforderungen und Chancen für den Einkauf im Mittelstand

Die bevorstehende PFAS-Regulierung betrifft zahlreiche Branchen, insbesondere Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, die Hydraulikkomponenten, Dichtungen und Ventile fertigen. Der Einkauf ist hierbei gefordert, die gesamte Lieferkette auf die Verwendung von PFAS zu prüfen und Alternativen zu finden. Dies bringt jedoch Herausforderungen und Chancen zugleich mit sich.

  • Lieferanten- und Materialbewertung: Um mögliche Risiken zu mindern, müssen Unternehmen die Zusammensetzung ihrer Materialien kennen und auf PFAS-haltige Komponenten prüfen. Dazu ist eine tiefe Transparenz in der Lieferkette nötig, die Datenzugang und eine zuverlässige Lieferantenauskunft voraussetzt.

  • Compliance und Risikomanagement: Die kontinuierliche Anpassung an REACH- und PFAS-Vorgaben ist im Einkauf unabdingbar. Ein strukturiertes Compliance-Management kann helfen, unerwartete Kosten zu vermeiden und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten.

  • Kostenmanagement und Alternativen: Da Ersatzstoffe oft teurer und schwer zu beschaffen sind, müssen neue Preisstrategien entwickelt und alternative Materialien sowie Lieferanten qualifiziert werden.

Proaktive Schritte zur Stärkung der Lieferkette

Um die bevorstehenden PFAS-Regulierungen erfolgreich zu meistern, ist eine gezielte Vorbereitung unerlässlich. Hier sind sechs Schritte, die den Einkauf bei der Anpassung an neue Anforderungen unterstützen können:

1. Lieferkettenanalyse und Transparenz: Eine gründliche Analyse der Lieferkette, die die Identifikation von PFAS-haltigen Produkten und Lieferanten umfasst, legt die Basis für eine regelkonforme Beschaffung.

2. Risikobewertung und Priorisierung: Kritische Materialien und Lieferanten sollten frühzeitig identifiziert und priorisiert werden, um gezielt Maßnahmen für die wichtigsten Risiken zu entwickeln.

3. Ermittlung von Alternativen: Der Einkauf sollte proaktiv nach PFAS-freien Alternativen suchen und erste Gespräche mit möglichen neuen Lieferanten führen.

4. Vertrags- und Compliance-Anpassungen: Die Verträge mit Lieferanten sollten dahingehend angepasst werden, dass sie PFAS-Compliance-Vorgaben und Klauseln für zukünftige regulatorische Änderungen enthalten.

5. Optimierung interner Prozesse und Schulungen: Das Einkaufsteam sollte in den neuen Vorschriften geschult und interne Prozesse auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden.

6. Einsatz digitaler Tools: Ein Supplier-Relationship-Management-System (SRM) wie hilft, die Compliance und Risikobewertung zu automatisieren und die Lieferantendaten stets aktuell zu halten.

Die Rolle digitaler Lösungen: Wie ein SRM-System unterstützen kann

Digitale Supplier-Relationship-Management-Tools erleichtern den Überblick und die kontinuierliche Anpassung an die REACH- und PFAS-Vorgaben. Ein SRM-System ermöglicht eine vollständige Transparenz der Lieferanten und Artikel entlang der Lieferkette und reduziert den administrativen Aufwand durch automatisierte Abfragen und Erinnerungen. Durch eine Segmentierung der Lieferantenbasis nach PFAS-Relevanz und Compliance-Status lassen sich gezielte Maßnahmen zur Risikominderung und Sicherstellung der REACH-Konformität umsetzen.

Fazit und Ausblick

Die verschärften PFAS-Regulierungen bringen für Unternehmen des Mittelstands Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Durch frühzeitige Vorbereitung und den Einsatz digitaler Lösungen kann der Einkauf zur entscheidenden Instanz für die langfristige Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens werden. Die Anpassung an REACH- und PFAS-Anforderungen mag zunächst mit Aufwand verbunden sein, stärkt aber letztlich die Compliance und das Risikomanagement.

Unternehmen, die jetzt strategische Maßnahmen ergreifen, sind bestens aufgestellt, um auch in Zukunft flexibel auf regulatorische Änderungen zu reagieren.

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